Busschranke Delmenhorst – Sicherheit und Technik im Einsatz
Die Stadt Delmenhorst hat mit der Einführung einer neuen, hochmodernen Schrankenanlage für den Busverkehr ein ambitioniertes Projekt umgesetzt.
Ziel war es, einen eigens eingerichteten Verbindungsweg ausschließlich für den Busverkehr zu sichern und gleichzeitig unerlaubten Durchgangsverkehr zu verhindern. In diesem Artikel beleuchten wir die eingesetzte Technik, die Herausforderungen bei der
Umsetzung und die erzielten Ergebnisse.
1. Warum eine Busschranke in Delmenhorst notwendig wurde
1.1 Hintergrund des Projekts
Die Busschranke in Delmenhorst wurde als direkte Reaktion auf eine Großbaustelle an der Syker Straße eingeführt. Um den öffentlichen Nahverkehr der Linie 204 aufrechtzuerhalten, wurde ein speziell asphaltierter Verbindungsweg zwischen der Stickgraser Allee und der Stichstraße „Zur Brinksitzerei“ geschaffen. Der Zugang zu diesem Weg ist jedoch ausschließlich Bussen der Linie 204 vorbehalten.
1.2 Herausforderungen durch unerlaubte Nutzung
Die Vorgabe zur Absicherung die wir zur Planung erhalten haben
Unsere Absicherung mittels Videoüberwachung und Alarmtechnik
Die Attraktivität dieser Abkürzung führte dazu, dass viele Autofahrer trotz Verbotsschild und Schranken versuchten, den Weg unbefugt zu nutzen. Es kam wiederholt zu Vandalismus, darunter mutwillige Beschädigungen und Manipulationen der Schranke. Dies verursachte Schäden im fünfstelligen Bereich und erforderte eine verstärkte Sicherung des Bereichs.
2. Technische Details der neuen Schrankenanlage
Die Umsetzung der Schranke in Delmenhorst basiert auf einer Kombination aus robuster Mechanik und moderner Überwachungstechnik. Die eingesetzte Technologie ermöglicht eine zuverlässige Zugangskontrolle und schreckt potenzielle Vandalen ab.
2.1 Secura X-line: Ein Turm für maximale Sicherheit
- Modell: Secura X-line 6 Meter
- Material: Pulverbeschichtete Stahlkonstruktion
- Abmessungen: L 80 cm x B 80 cm x H 225 cm
- Tragfähigkeit: 60 kg oben auf dem Mast
2.2 Überwachungstechnik von Dahua
Die Schrankenanlage ist mit modernster Videotechnik ausgestattet:
- Dahua Speeddome (4 Megapixel): Hochauflösende Überwachung mit 25-fachem Zoom
- Dahua PTZ-Kamera (4 Megapixel): Präzise Steuerung und Überwachung mehrerer Blickwinkel
- Dahua Recorder (8 Kanäle): Speicherung und Analyse der Videodaten
Zusätzlich sorgen Bewegungsmelder und Fotoverifikationen für eine lückenlose Überwachung des gesamten Areals.
3. Alarm- und Sicherheitssysteme
Neben der Überwachungskamera bietet die Anlage weitere Sicherheitsfunktionen:
- Ajax Alarmanlage (Hub 2): Zentrale Steuerung der Alarmsysteme
- 20 Ajax Buttons: Fernsteuerung und Alarmauslösung bei Bedarf
- Bewegungsmelder mit Fotoverifikation: Sofortige Identifikation von Unbefugten
- Umprogrammierte Space Keys: Spezielle Lösungen für den individuellen Bedarf
Diese Sicherheitsmaßnahmen gewährleisten, dass der Zugang nur berechtigten Personen und Fahrzeugen gewährt wird.
4. Herausforderungen bei der Umsetzung
Die Planung und Installation der Schrankenanlage war ein komplexes Projekt mit einer Laufzeit von etwa neun Monaten. Neben der technischen Realisierung waren intensive Programmierarbeiten und kreative Lösungen notwendig, um die Anforderungen der Stadt und der Verkehrsbetriebe zu erfüllen.
Diese Bildauswahl zeigt das System im Zustand Überwachung
Diese Bildauswahl zeigt das System im Zustand Überwachung abgeschaltet!
4.1 Vandalismus und seine Folgen
Zu Beginn wurde die Schranke wiederholt manipuliert, umgangen oder beschädigt. Dies führte zu zusätzlichen Reparaturkosten und stellte die Verantwortlichen vor erhebliche Herausforderungen. Erst durch die Implementierung moderner Überwachungs- und Alarmsysteme konnte das Problem nachhaltig gelöst werden.
5. Vorteile der neuen Schrankenanlage
„Ohne Kontrolle kein Bestreben“, so einfach wie diese Aussage war auch unser Ansatz!
Wir sind davon ausgegangen, das sich kaum jemand bei der Manipulation der Schrankenanlage filmen lassen wollte, und haben auf Videoüberwachung und den Einsatz von Alarmtechnik gesetzt!
Die ergriffenen Maßnahmen zeigen deutliche Erfolge:
- Effektive Zugangskontrolle: Seit der Installation der neuen Technik gab es keine weiteren unbefugten Zugangsversuche.
- Sicherheit für den Nahverkehr: Die Linie 204 kann ohne Störungen ihren Betrieb aufrechterhalten.
- Nachhaltige Lösung: Die robuste Konstruktion und moderne Technik gewährleisten eine langfristige Nutzung.
6. Stimmen aus der Bevölkerung
6.1 Verständnis für die Maßnahmen
Viele Passanten und Anwohner äußern Verständnis für die Sicherungsmaßnahmen. Ein älteres Ehepaar erklärte: „Ohne die Schranke würde die Strecke von 80 Prozent der Autofahrer als Abkürzung genutzt werden.“
6.2 Kritik und Spott
In sozialen Netzwerken wird die Anlage teils humorvoll als „Checkpoint Charlie“ bezeichnet. Dennoch erkennen die meisten die Notwendigkeit und Wirksamkeit der Maßnahmen an.
7. Fazit: Ein Vorbildprojekt für urbane Verkehrssicherung
Die Busschranke in Delmenhorst ist mehr als nur eine Absperrung – sie ist ein Beispiel für den erfolgreichen Einsatz moderner Technologie zur Lösung urbaner Verkehrsprobleme. Durch die Kombination aus innovativer Technik, robustem Design und durchdachten Sicherheitslösungen konnte ein wichtiger Beitrag zur Verkehrssicherheit geleistet werden.
Die Erfahrungen aus diesem Projekt könnten als Vorbild für ähnliche Maßnahmen in anderen Städten dienen, die mit vergleichbaren Herausforderungen konfrontiert sind.